Sonntag, 25. September 2016

Christiane Winter

Die heute eröffnete 12. Ausstellung des KuK 26 zeigt Grafiken und Drucke von Christiane Winter.

Christiane Winter, Jahrgang 1968, gelernte Buchbinderin und Kunstlehrerin, zeigt in ihrer Ausstellung Arbeiten, die vor allem als Radierungen und Ätzungen entstanden sind. Drucke, die ihre farbige Stimmung überwiegend durch Handkolorierung erhalten.

In ihren Drucken stellt sie Landschaften dar, verbindet Großes mit Kleinem, erzählt Geschichten und regt zum aufmerksamen Hinschauen an. Viele interessante Details werden erst auf den zweiten Blick sichtbar, das macht ihre Arbeiten besonders interessant. Selber hinschauen können Sie in der Ausstellung im Gemeindezentrum St. Jakobi in Schönebeck bis Anfang 2017, Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr, bei Veranstaltungen und nach tel. Anmeldung (Tel. 03928/404887). Im Gemeindebüro können Sie Arbeiten von Christiane Winter auch erwerben.

Christiane Winter (rechts) bei der Eröffnung
ihrer Ausstellung im Gemeindezentrum St. Jakobi

Die Vernissage am 25. September 2016 wurde durch Ulrike Miseler und Birgit Beyer musikalisch begleitet. Anschließend gab es von Christiane Winter Erläuterung zur Entstehung ihrer Grafiken. So war zu erfahren, wie die Pflanzen ins Bild kommen: ebenso wie die Grafiken, die sie in wachsbeschichtete Metalltafeln ritzt, nutzt sie auch Pflanzen, um die schützende Wachsschicht zu unterbrechen. So rückt sie die Natur ins Bild, gibt ihr grafischen Raum. Nach einer Ätzung verbleiben Abdrücke, die nach Farbauftrag aufs Papier gedruckt werden. Oft auch in mehrfachen Überlagerungen, deren Begrenzungen sie sie auf dem fertigen Bild bewußt sichtbar läßt. 

Ulrike Miseler und Birgit Beyer begleiten die
Vernissage musikalisch.

Freitag, 2. September 2016

Bläserkreis der Landeskirche Anhalt

Der Bläserkreis der Landeskirche Anhalt war am Freitag in der Schönebecker St.-Jakobi-Kirche zu Gast, unterstützt durch Carsten Miseler an der Orgel und Schlagzeuger Olaf Bartels. Geleitet wurde das Konzert vom Steffen Bischoff.
Trompeten: Matthias Kranz, Andreas Köhn, Diana Gans, Carsten Miseler, Ute Köhn, Steffen Bischoff
Posaunen: Johanna Neumann, Matthias Köhn, Andreas Neumann
Tuba: Clemens Miseler
Orgel: Carsten Miseler
Pauken: Olaf Bartels

Zu Beginn des Konzertes erklang festliche Renaissance-Musik von Michael Praetorius. Mal von der Orgelempore herab, mal vom Altarraum her – und mal gleichzeitig aus beiden Orten – füllte die Musik das Kirchenschiff. Die Variation der Position der Musiker ergab verblüffende Raumklang-Effekte. Erst Recht bei einem der Musikstücke, bei dem überhaupt erstmalig Dynamikbezeichnungen verwendet wurden, der Sonata Pian’ e forte von Giovanni Gabrieli. Steffen Bischoff arrangierte die Musik so, dass auch die räumliche Position der lauten und die leisen Stellen zum Ausdruck kam. Dirigiert wurde dabei von der Mitte des Kirchenschiffs aus.

Ökumenischer Gottesdienst

Der Kirchgarten von St. Jakobi Schönebeck war am frühen Freitagabend voller Menschen: Gemeindeglieder aus den großen Stadtkirchen ebenso wie aus kleineren Gemeinden, aus den evangelischen Kirchen St. Johannis und St. Jakobi einschließlich der angeschlossenen Kirchen in Frohse und Elbenau, aus der katholischen Kirche St. Marien, der Gnadauer Brüdergemeine, der freikirchlichen Gemeinde im Schalom-Haus, der Neuapostolischen Kirche, dem Schniewindhaus sowie von CJD und Kaleb folgten der Einladung zu einem ökumenischen Gottesdienst.


Vor der alten Stadtmauer war eine Bühne aufgebaut, mit dem einfachen hölzernen Tragekreuz zum Altarraum umfunktioniert. Die Besucher des Gottesdienstes saßen davor auf Bänken im Garten, was eine heiter-festliche Sommerstimmung schuf. Dazu trug auch die Musik von Kirchenmusiker Carsten Miseler (Klavier), Birgit Beyer (Geige), Ulrike Miseler (Flöte) und dem Chor der Neuapostolischen Kirche unter Leitung von Claudia Koltermann bei.

Samstag, 18. Juni 2016

Sinfonieorchester Magdeburger Musikfreunde

Heute spielte in der Schönebecker St.-Jakobi-Kirche das Sinfonieorchester Magdeburger Musikfreunde, unter seinem Dirigenten Gero Wiest.


Im Sinfonieorchester Magdeburger Musikfreunde spielen neben Profis vor allem Musiker, die sonst „völlig normalen“ Berufen nachgehen. Schüler und Studenten sind ebenso darunter wie Ärzte, Ingenieure und Techniker. Einige auch aus Schönebeck, für die das Konzert in der St.-Jakobi-Kirche ein Heimspiel war. Für das diesjährige Konzert hatte sich das Orchester Stücke amerikanischer Komponisten vorgenommen, die überwiegend in den 1940er Jahren als Filmmusiken entstanden und hierzulande weniger bekannt sind. Auch ohne dass die Bilder dazu sichtbar waren, wurden dem Schönebecker Publikum bei der Musik von Quincy Porter, Aaron Copland und Erich Wolfgang Korngold in schwarzweiß gedrehte Filme vorstellbar. Diesen musikalischen Miniaturen stellte Dirigent Gero Wiest die gleichfalls in Amerika entstandene Sinfonie „Aus der neuen Welt“ des Tschechen Antonin Dvorak entgegen. „Diese entstand sehr viel früher“, sagte er, „aber man erkennt darin bereits die europäischen Grundlagen amerikanischer Musiktradition und Filmmusik“.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Wise Guys

Heute spielte die Kölner A-Capella-Band Wise Guys in Schönbeck. Die Bandbesetzung:  
Daniel „Dän“ Dickopf – Bariton, Vocal Percussion
Edzard „Eddi“ Hüneke – Bariton
Marc „Sari“ Sahr – Bariton, Vocal Percussion
Nils Olfert – Tenor
Björn Sterzenbach – Baß, Vocal Percussion
Eddi, Dän, Nils, Björn und Sari (von links nach rechts)

Bereits zwei Stunden vor dem Konzert bildete sich eine lange Schlange vor der Schönebecker Jakobi-Kirche. Die Konzertbesucher kamen nicht nur aus Schönebeck und Umgebung. Treue Fans der Band nahmen weite Wege auf sich und  kamen beispielsweise aus Wolfsburg oder Hamburg. Mit etwa 600 Besuchern war die Kirche beinahe bis auf den letzten Platz besetzt. Pfarrer Johannes Beyer sagte dazu scherzend: „Mir kommt es bei dieser vollen Kirche wie ein Sonntag vor“. 

Die ersten Fans warteten schon zwei Stunden vor
Konzertbeginn. Nina Hanebeck (2. von rechts) kam
extra aus Hamburg nach Schönebeck. „Für mich ist das
bereits mein 105. Konzert der Wise Guys“, sagte sie.
Begrüßung durch Pfarrer Johannes Beyer

Die fünf Musiker der Kölner A-Capella-Band, die sonst große Hallen füllen, kamen auf ihrer Kirchentour zu einem kleineren unplugged-Konzert nach Schönebeck. Dän, Gründungsmitglied der Wise Guys und Bariton-Sänger, erklärte den Konzertbesuchern: „Ganz ohne Verstärkung geht es in einem solchen großen Raum nicht. Wir verzichten aber so weit es geht auf Technik und nutzen eher den Nachhall der Kirche“. Deshalb bat er die Besucher auch, auf Applaus innerhalb der Lieder zu verzichten: „Sonst muss unser Techniker die Verstärkung wieder hochdrehen und der Raumklang der Kirche und die ganz besondere Atmosphäre gehen verloren“. So kamen die Besucher in den Genuss eines Konzerts, bei dem auch die leisesten Nuancen der Stimmen hörbar blieben. Der durch Beatboxing unterstützte Gesang wurde so zu einem großartigen Erlebnis.


Gleich im ersten Lied beschrieben die Wise Guys ihre Musik: "Wir singen a-capella" hieß es darin. Und für die Textzeile "das findet ihr auch gut, denn sonst wärt ihr ja nicht hier" war große Zustimmung im Publikum zu spüren. Selbst bezeichnen sie ihre Musik im Unterschied zu klassischem A-Capella-Gesang als Vokal-Pop. Schließlich unterstützen sie den Gesang durch percussive Klänge. Diese entstehen natürlich gleichfalls "a capella": ohne Instrumente, nur mit dem Mund erzeugt. Und das klingt dann verblüffend echt. Wenn manch einer den versteckten Schlagzeuger gesucht oder eingespielte Percussions vermutet haben sollte: nein, das war alles mundgemacht.

Die Wise Guys brachten sowohl ruhige Lieder mit nachdenklichen Texten – etwa über Gaffer, die statt zu helfen Handyfilme drehen – mit nach Schönebeck, als auch zum schreien komische wie über Baumärkte oder Alkopops (zur Melodie von "Lolipop"), die sie durch eine kabarettistische Bühnenshow eindrucksvoll unterstützten. Dann stehen sie nicht mehr still auf der Bühne, sie bewegen sich zur Musik, laufen, hüpfen, werden zu Komödianten. Das aufmerksam lauschende Publikum sog die Lieder geradezu in sich auf, hinterher gab es tosenden Applaus.

Nils, der Tenor der Band, beschrieb das Singen in der Kirche als ein Back-to-the-roots-Gefühl: „Als Kind habe ich im Kieler Knabenchor gesungen“, sagte er. Die Akustik der Schönebecker Kirche wird dazu ganz sicher beigetragen haben. Lieder wie das vom Engel, in dem es hieß "dieser Engel ist da – in wechselnden Gestalten", das mit seiner sehr anrührenden Stimmung gut in die Kirche paßte. Aber daneben gab es auch sehr viel stimmungsvolles, mitreißendes, so wie die Sonnencremeküsse.

Der Kontakt zu den Wise Guys kam über Carsten Miseler, den Kirchenmusiker der beiden Schönebecker evangelischen Kirchgemeinden, zustande. Die Musiker ließen sich von der Idee begeistern, auch in Schönebeck eines ihrer kleineren Kirchenkonzerte zu geben. Wer dieses Konzert verpaßt hat und die Wise Guys anderenorts hören möchte, sollte sich allerdings beeilen: für 2017 hat die Band nach 27 Jahren ihre Auflösung bekanntgegeben.

Dienstag, 14. Juni 2016

Duo Pastis

Am Sonntag war das Duo Pasti (Italien) zu Gast im Gemeindezentrum von St. Jacobi:
Fabio Colussi – Gitarre
Pierpaolo Berta – Akkordeon, Klarinette

Die beiden Musiker wurden bereits zum zweiten Mal von einer Gruppe tanzbegeisterter aus Schönebeck und Magdeburg eingeladen. So war der Auftritt kein Konzert im eigentlichen Sinn, sondern ein Aufspielen zum Tanz – wie das schließlich in früheren Zeiten völlig selbstverständlich war.

Hätte das Wetter besser mitgespielt, dann hätte das Konzert bzw. der Tanzabend auf der Wiese des Gemeindezentrums stattgefunden. Als Tanz in den Sommer unter sternbedecktem Abendhimmel. Es regnete jedoch – so kam die "Notfall"-Variante zum Einsatz: der Saal des Gemeindezentrums. Die Tänzer ließen sich von der kleinen Programmänderung nicht stören und tanzten, angeleitet von ihrem Tanzlehrer Jost, fröhlich drauf los. Kreistänze, Mazurkas, Walzer, schottische und und französische Tänze wie Andro, Bourrée, Gavotte, und das alles zu italienischer Folk-Music.


Sonntag, 24. April 2016

Ausstellung der Kulturwerkstatt Gommern

Heute wurde die neue Ausstellung im Gemeindezentrum St. Jakobi eröffnet. Sie zeigt einen Querschnitt über das Schaffen der in der Kulturwerkstatt Gommern zusammengeschlossenen Künstler. Wenn man das Foyer des Gemeindezentrums betritt,  fallen im Treppenaufgang sofort die großflächigen Textilarbeiten mit ihren aufgenähten Applikationen ins Auge. Etwas versteckter sind filigrane Klöppelarbeiten und Schmuck-Kreationen aus Filz und Papier, die in den Vitrinen im Obergeschoß zu sehen sind. Im Ausstellungsraum im Obergeschoß hängen Grafiken und Malereien an den Wänden. Sehr interessant sind auch die Arbeiten, bei denen Strukturen aus der Natur, wie etwa Farnblätter, grafisch und mit dünnen Textilfäden nachgebildet werden.

Bei der Eröffnung der Ausstellung sprach Gisela Scheffler von der Arbeit der Kulturwerkstatt, in der etwa 50 Mitglieder in unterschiedlichsten Arbeitsgruppen aktiv sind. Neben Malerei und Grafik ist es das Ziel vieler Aktiver, alte Handwerkstechniken am Leben zu halten, sagte Gisela Scheffler. So beispielsweise das Klöppeln oder andere Textiltechniken. In ihrer Ansprache betonte Gisela Scheffler auch, daß die Gommeraner sehr gern nach Schönebeck kommen und bedauert, dass es nicht mehr Kontakte zwischen den beiden so nahe liegenden Städten gibt. "Gerade hatten wir auch eine Ausstellung in der Schönebecker Bibliothek", sagte sie, und fügte hinzu "dort allerdings mit anderen Exponaten – wir haben eine so große Vielfalt, dass wir genügend unterschiedliche Schwerpunkte setzen können".

Die Ausstellung ist noch bis Ende des Sommers zu den Öffnungszeiten des Gemeindezentrums oder nach vorheriger Anmeldung (Tel. 03928/404887) zu sehen.

Gisela Scheffler von der Kulturwerkstatt Gommern
bei der Eröffnung der Ausstellung

Samstag, 12. März 2016

Les Soleils

Heute waren Les Soleils zu Gast im KuK 26.
Stefanie Szibor – Geige, Gitarre, Gesang
Maika Schroeder – Akkordeon, Gesang
Carlos Martinez – Bass, Flöte, Gesang
Maika Schroeder, Carlos Martinez, Stefanie Szibor (v.l.n.r.)

„Le temps de vivre“ –  „Nimm Dir Zeit zu leben“, dieser bekannte Chanson des französischen Sängers George Moustaki gab dem Programm der drei Musiker von Les Soleils den Namen. Sie interpretierten ihn neu, auf ihre eigene Art und mit der zarten Stimme von Stefanie Szibor im Mittelpunkt, begleitet von Maike Schroeder am Akkordeon und Carlos Martinez am Bass. Ihr Programm haben die Musiker zu einem großen Teil mit Eigenkompositionen gefüllt, über Gedichte französischer Dichter oder angeregt von französischen oder spanischen Musik. Daneben stehen immer wieder auch Coversongs, die sie aber nicht einfach nur nachsingen, sondern für sich neu erfinden. So beispielsweise France Galls „Poupee de Cire“, dem die Musiker eine erfrischend neue und ungewohnte Melodie gaben.

Mit der Musik des Abends füllen Les Soleils viele Facetten des Lebens. Liebesgeschichten stehen neben poetischen Texten. So schrieb Bassist Martinez ein Lied über seine kleinen Zwillinge. „Das Strahlen ihrer Augen, dazu ihre Stimmen in Stereo, das macht alle Schwierigkeiten des Alltags vergessen“ sagte er und setzte seine Gedanken in Musik um. Mit Mille Pasos (1000 Schritte) folgt dann ein Lied über das Schritt für Schritt aufeinander zugehen, bis man wieder zueinander findet. Oder Texte aus der Zeit der Industrialisierung, bei denen der Regen nicht nur auf eine Schafherde fällt, sonder auch auf die vorbeifahrende Lokomotive. Auch so kann man Technik sehen, und das völlig ohne Ironie, sondern mit großer Liebenswürdigkeit.

Vor allem in den Instrumentals der Band vermischen sich die Stile, lässt sich die Musik nicht mehr eindeutig verorten. Irgendwo zwischen Spanien und Frankreich hat sie ihre Grundlagen und nimmt auch Anklänge aus dem irischen und englischen Raum auf. „Musik rund um den Atlantik könnte das beschreiben, was in unserer Musik zu finden ist“, sagt Stefanie Szibor. Aus dieser Mischung resultiert eine sehr lebendige Musik, die ebenso auch zum Tanzen einladen könnte und zumindest musikalisch Sonne und Wärme in den grauen Märzabend brachte. Den selben Gedanken scheint auch Pfarrer Johannes Beyer im Sinn gehabt zu haben, wenn er am Ende des Konzerts sagte, „wir sollten die drei noch mal an einem milden Sommerabend einladen und dann draußen sitzen“. Dazu wären auch die Zugaben, argentinische Tangos und französische Melodien der 1970er Jahre, gut geeignet.