Sonntag, 13. September 2020

Versteigerung von Fotos

Fotos der Schönebecker Fotografin Angelika Will sind aktuell im Gemeindezentrum zu sehen. Darunter Fotos der Schönebecker Kirchen, die sie grafisch interessant als "Little Planets" darstellt. Und ihre Lieblingsvögel, die sie in der freien Natur groß ins Bild setzt. Die Fotos der Kirchen wurden beim Gemeindefest versteigert, sie sind aber bis zum Ende der laufenden Ausstellung weiter im Gemeindezentrum zu sehen. 

Johannes und Birgit Beyer gratulieren
Angelika Will (mitte) zur Ausstellung.

Die Versteigerung der Fotos sollte eigentlich in der Kirche stattfinden. Das vorangegangene Konzert war dann aber so beeindruckend, dass Pfarrer Johannes Beyer den Nachklang der Stimmung nicht durch eine profane Versteigerung stören wollte. So plante er kurzentschlossen um und verlegte die Versteigerung in den Kirchgarten. Versteigert wurde je zur Hälfte zugunsten der Kirchgemeinden und des Vereins "Menschenzauber"

Klara vom Querenberg

Melodien zwischen Irland und Mittelalter, meditative Klänge und Gesang, in diesem Umfeld bewegte sich Klara vom Querenberg in ihrem Konzert in der St.-Jakobi-Kirche am Nachmittag des Gemeindefestes.

Klara vom Querenberg an der Harfe

Klara vom Querenberg brachte neben der irischen Harfe eine ganze Reihe ungewöhnlicher Instrumente mit nach Schönebeck, viele davon Nachbauten sehr alter Instrumente, deren Namen und Aussehen wohl nur Freunden der Alten Musik und Anhängern des Mittelalters geläufig sind. Dazu gehörte das mit Schlegeln gespielte Hackbrett, das mit den Fingern gezupfte Monochord, die Cantele, das mit dem Bogen gestrichene Psalterium, eine Bordun-Drehleier und ein Orgelportativ, eine kleine tragbare Orgel, deren Blasebalg von Hand betätigt wurde und auch ein Glockenspiel. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Mann Thomas, der selbst viele der Instrumente zur Hand nahm. Musik zwischen irischen Volksweisen und Choralmusik des Mittelalters. Die Erfurter Musikerin begann mit dem zu den perlenden Klängen der Harfe gespielten Lied "The last rose of summer" – wenn man so will einem Hit der irischen Musik, den es in vielfacher Ausführung gab. Ihre Interpretation des Liedes war leise, ein wenig melancholisch. "Möge das Lied meiner Harfe Euch gut tun", begrüßte sie das Publikum, "denn die Musik entspringt Gottes Quelle. Seid so wie das Schwingen einer Saite, die gespannt ist zwischen Himmel und Erde." Um die meditative Stimmung der Musik nicht zu stören, bat sie das Publikum nach ihrem ersten Lied darum, auf Applaus zu verzichten.

Montag, 24. August 2020

Ronja Sophie Putz – spontanes Violinkonzert

Solch ein spontanes Konzert gibt es wohl nicht oft: die Violinistin Ronja Sophie Putz ist mit dem Fahrrad auf dem Elberadweg unterwegs und rief heute Nachmittag Pfarrer Johannes Beyer an, ob sie in der Kirche ein Konzert spielen könne. Ja, selbstverständlich, aber woher die Besucher nehmen? Kurzerhand schrieb Johannes Beyer eine Nachricht an alle seine Kontakte, postete etwas bei Facebook. Das war kurz vor vier und am Abend um sechs kamen tatsächlich Konzertbesucher in die St.-Jakobi-Kirche. Das muss man erst mal schaffen!

Ronja Sophie Putz in St. Jakobi Schönebeck
 
"Als ich mich auf den Weg machte, wollte ich neues erfahren", berichtete die junge Geigerin, "ich wollte unterwegs Musik machen, aber nicht einfach Straßenmusik, ich wollte versuchen, richtige Konzerte zu geben. Konzerte unterwegs zu geben, ist eine ganz alte, längst vergessene Tradition von Musikern, ich wollte das mal probieren". Gestern machte sie in Breitenhagen Station, da hatte das nicht so richtig geklappt. "Ich klingelte einfach an einer Haustür, fragte nach einem Glas Wasser, wurde auch freundlich empfangen, aber als ich fragte, ob sie vielleicht ein kleines Konzert hören wollten, da hieß es dann, 'Was, Musik? Da sind Sie hier falsch. Vielleicht ein Stück weiter elbabwärts", erzählte sie freundlich über dieses Erfahrung lächelnd. (Das soll jetzt nicht heißen, die Breitenhagener wären unmusikalisch. Wahrscheinlich hat sie nur an der falschen Tür geklopft.) 

Johannes Beyer berichtet noch, dass die Musikerin mit einem Fahrrad voll Gepäck bei ihm ankam, Zelt, Schlafsack, Gepäck, den Geigenkoffer auf dem Rücken – und vorn auf dem Rad der Kindersitz für ihre Tochter Tosca. Die ist selbstverständlich mit auf der Reise, und auch im Konzert durfte sie gleich in der ersten Reihe sitzen. "Und der Geige macht das nichts aus, im Zelt zu liegen oder auf dem Rad unterwegs?", fragte Johannes Beyer. "Nö", lautete die knappe Antwort. Und dann begann auch gleich die Musik. 

Samstag, 15. Februar 2020

Vorschau März: Felix Reuter – Der verflixte Beethoven

Am 22. März kommt der Musik-Kabarettist Felix Reuter mit seinem Programm "Der verflixte Beethoven" nach Schönebeck. Beginn des Programms im Gemeindesaal von St. Jakobi ist 19 Uhr. Eine Kartenvorbestellung ist zu empfehlen. Bitte per E-Mail unter gemeindezentrum.schoenebeck-stadt@kk-egeln.de oder telefonisch unter 03928/404887.


Es ist immer wieder ein Erlebnis, den am Klavier sitzenden Felix Reuter zu erleben, wie er bekannte Musikstücke anspielt und verblüffende musikalischen Erklärungen dazu liefert. Musikalische Comedy vom Feinsten!

Anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven im Jahr 2020 wird dieses Showkonzert verblüffende Einsichten in das musikalische Schaffen des berühmten Komponisten geben. Ganz á la Felix Reuter, komödiantisch und mit einer großen Prise Humor, werden Hintergründe aus dem Leben des nur 1,60 Meter großen Beethovens beleuchtet.

Schimpfen konnte er vorzüglich – über seine Haushaltshilfen, die daher ständig wechselten, über schlechtes Essen, über andere Menschen. Er änderte insgesamt 68 Mal seinen Wohnort – seltsam! Vielleicht bekam er daher wenig Besuch? Man wusste jedenfalls nie, wo er gerade wohnt. Und warum ist er so wütend über den verlorenen Groschen gewesen? Wer war nun Elise wirklich? Was hat es mit der Mondscheinsonate auf sich? War Blei wirklich die Ursache seines Todes? Fragen über Fragen…

In diesem außergewöhnlichen Showkonzert erleben Zuschauer zudem, wie bekannteste Werke Beethovens mit wenigen Veränderungen plötzlich nach ganz anderen bekannten Melodien klingen. Einzigartig. Grandios.

Freitag, 14. Februar 2020

Saxonia-Jazz-Quartett

Zum Valentinstag gab es ein Musikprogramm zwischen Jazz, Pop und Klezmer, dargeboten vom Saxonia-Jazz-Quartett. Die vier Musikerinnen aus Leipzig und Berlin sorgten für gute Stimmung im Saal, manch eine(r) hätte bei den bekannteren Titel beinahe mitgesungen.
Anja Schiebold – Tenorsaxophon
Johanna Järemo – Sopran- und Altsaxophon
Kora Rohr – Altsaxophon
Leonie Freudenberger – Baritonsaxophon

Eigentlich sollte es ein romantischer Abend im Kerzenschein sein, mit Tischen zwischen den Stühlen, auf denen man sein Weinglas abstellen konnte. Aber dann kamen immer mehr Leute, mussten noch die letzten Stühle herangeholt und auch ein paar Leute im Foyer des Gemeindehauses von St. Jakobi Platz nehmen. Weggeschickt wurde aber niemand. "Ich bin ja sowas von beeindruckt", sagte Pfarrer Johannes Beyer bei seiner Begrüßung, "so voll hatten wir es hier noch bei keiner Veranstaltung". Der angekündigte Kerzenschein unterblieb dann aus Sicherheitsgründen, stattdessen war es kuschelig eng.

Die vier Musikerinnen begannen gleich mit bekannten Stücken, Gershwin war zu hören (O lady be good) und der Liber Tango von Astor Piazolla und etwas Swing. Dann ein Set mit jüdischer Tanzmusik, fröhliche Tänze, sogenannte Freilachs (was nichts anderes als "Fröhlich" heißt), flotte Klezmerklänge mit osteuropäischem Touch, dazwischen aber auch ein wenig schwermütige Melodie und dann wieder Musik wie bei einer osteuropäischen Dorfhochzeit. Im Anschluss Fragile von Sting, das Lied über die Verletzlichkeit des Menschen, gefühlvoll gespielt und so, dass man das "how fragile we are" am liebsten mitgesungen hätte, am Ende leise und zart ausklingend.

Freitag, 31. Januar 2020

Vorschau: Valentinstag mit dem Saxonia-Jazz-Quartett

Zum Valentinstag am Freitag, dem 14. Januar spielt das Saxonia-Jazz-Quartett. Beginn ist 19 Uhr. Gelegenheit für einen romantischen Abend im Kerzenschein.


Die vier Musikerinnen präsentieren ein Repertoire aus Swing, Jazz und Filmmusik, darunter Kompositionen mit lyrischen und einfühlsamen Themen als auch solche mit kraftvollem groovigem Gestus.

Getränke gibt es gegen eine kleine Spende. Karten sind im Gemeindebüro St. Jakobi erhältlich.

Samstag, 25. Januar 2020

Erzähltheater "Heena – Die Frau im Mond"

Starke Frauen standen im Mittelpunkt der Geschichten, Mythen und Märchen für Erwachsene, die  Meike Kreim (voc) und Elke Wilde (git, perc) aus Leipzig nach Schönebeck brachten.


Von Elke Wildes leise perlenden Gitarrentönen umrahmt, ab und zu auch von Percussionklängen afrikanischer Klangstäbe oder orientalischer Gongs begleitet, erzählt die Schauspielerin Meike Kreim Geschichten und Mächen aus aller Welt. Im nahezu völlig dunklen Gemeindesaals ist nur die Bühnenmitte hell erleuchtet, so konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die beiden Darsteller. Meike Kreim nimmt auf diese Weise die Zuhörer mit in eine Zeit, in der Geschichten nur mündlich überliefert wurden und in der erzählte Geschichten mangels anderer Beschäftigung die langen Abende verkürzten. Nach dem Programm sagte mir eine Zuhörerin, "Das Zuhören war so entspannend, es war so schön von der Anstrengung des Tages runterzukommen"

Meike Kreim liest nicht etwa vor, sondern spielt, spricht mit verteilten Rollen und mit ausdrucksstarker Stimme, schlüpft in die verschiedenen Rollen gleichsam rein. Das gibt den Geschichten eine besondere Lebendigkeit und Vorstellbarkeit. Ihre Geschichten, egal ob aus dem Orient oder aus Afrika  handeln allesamt von starken Frauen. Frauen, die etwa Möglichkeiten finden, bei ihrem Geliebten zu bleiben, die einem japanischen Ringer beweisen, dass sie viel stärker sind und ihn ihre Stärke lehren, oder Frauen wie die alte Heena, nach arbeitsreichem Leben oben im Mond ausruhen darf, als Frau Lono Moko, die Frau im Mond, die man heute dort oben noch sehen kann.

Krümelchens Abenteuer

Die Leipziger Puppenspielerin Meike Kreim vom Puppenspiel und Erzähltheater Papperlapapp kam heute mit ihrem Ein-Personen-Puppenspiel nach Schönebeck. Ein Koffer, ein Tisch, ein aufklappbares Theater und eine Fußbank reichten ihr aus, um eine Stunde lang die Gäste zu unterhalten und in den Bann des Stückes zu ziehen. 


Der Gemeindesaal von St. Jakobi war beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt, mit Kindern ebenso wie mit Eltern und Großeltern. Alle warteten gespannt, dass es losgeht. Dann endlich kam Birgit Beyer mit ihrem großen Gong. Das Licht ging aus, das Puppenspiel kann beginnen.

Meike Kreim kommt ohne Puppen auf die Bühne, setzt sich stattdessen auf der Bühne auf eine Fußbank und erzählt von einer Sperrmüll- und Aufräumaktion, bei der sie ein paar alte Bretter und einen Koffer fand. Mit Puppenspielutensilien ihres Großvaters. Vor den Augen der Kinder, die bis ganz nach vorn kommen, baut sie ihre Puppenbühne auf, bezieht das in ihr Spiel mit ein. Auch später kommt sie immer wieder hinter ihrer Bühne hervor und berichtet in einer zweiten Erzählebene über das Puppenspiel und darüber wie ihr Großvater mit den Puppen spielte. Dadurch hält sie die Aufmerksamkeit auch der Kleinsten immer wieder aufrecht.