Sonntag, 29. Januar 2023

Schneeweißchen und Rosenrot

Heute kam Meike Kreim vom Puppentheater Papperlapapp nach Schönebeck ins Gemeindezentrum. Diesmal brachte sie Schneeweißchen und Rosenrot mit. 

Meike Kreim beim Beginn von
Schneeweißchen und Rosenrot

Der Saal war voll, bis zum Beginn der Veranstaltung wurden noch die letzten Stühle reingetragen, und als die auch schon fast alle besetzt waren, kamen noch zwei Tische in die letzte Reihe. "Da können die Kinder draufsitzen, damit sie über die Erwachsenen hinweg gucken können", sagte Johannes Beyer (was diese auch sofort machten, denn wann darf man denn sonst mal auf dem Tisch sitzen). Der Gong von Birgit Beyer erklang, einmal ("Was wollt ihr heute sehen" – "Puppentheater!"), zweimal, ("na, wisst Ihr, wie oft der Gong zu hören sein muss?) dreimal – und dann konnte es losgehen. 

Es brauchte auf der kleinen Puppenbühne nicht mal ein "Vorhang auf" – Meike Kreim kam gleich als Erzählerin auf die Bühne. Sogar den Bärenmantel hatte sie da noch an und hängte ihn erst nach der Begrüßung an den Haken. "Ihr wisst ja, dass zum Ende der Bär eine wichtige Rolle spielt", sagte sie (klar, die Kinder kannten das Märchen am besten), "aber die ganze Geschichte ging so ..." Und damit begann das Puppenspiel.

Die Geschichte der beiden Schwestern, die einander so lieb hatten, dass sie alles teilten... "Sogar den Schnupfen". Die ihrer Mutter beim Schneidern helfen mussten, einen Bären ins Haus ließen, der den ganzen Winter bei ihnen blieb, bis er im Frühling los musste, die Zwerge vom Stehlen abzuhalten. Vom Zwerg, der seinen Bart eingeklemmt hatte und die Kinder um Hilfe bat. Schneeweißchens Bemerkung "Schau mal, da sitzt ein verklemmtes Männchen", sorgte dann vor allem bei den Großen für Lacher. Ich selbst muss eingestehen, dass ich die komplette Handlung gar nicht mehr so sehr im Kopf hatte: der Fisch, der den Zwerg beinahe ins Wasser gezogen hätte, der Adler, der ihn in die Luft entführte, der Schatz, den er den Menschen stahl ("Oh wie schön das glitzert, alles meins". Der Bär, der den Zwerg und damit auch den bösen zauber besiegt. Ende gut, alles gut, und so bekamen die beiden Schwestern den Prinzen. Und weil sie sich so lieb hatten, dass sie alles teilten ... nein, der Prinz hatte zum Glück noch einen Bruder.

Die Leipziger Puppenspielerin brauchte nur wenige Requisiten, um die Kinder, aber ebenso auch die mitgekommenen Erwachsenen in ihren Bann zu ziehen: ihre klappbare und transportable Bühne, ein paar Bäume, einige Bahnen Stoff. Die Phantasie der Besucher übernahm es, sie in die Handlung hineinversetzen. Mit diesem kleinen Aufbau kann Meike Kreim auch kleinste Spielorte bespielen und für den großen Gemeindesaal reichte es auch noch gut aus. Ihre Bühne ist so gebaut, dass sie erhöht sitzt und gut zu sehen und zu hören ist.

Selbstverständlich gehörte zum Märchen auch das Bärenfell, in das der Prinz hinein gezaubert wurde. Als die Kinder nach der Vorstellung das Fell streicheln durften, stellen sie gleich fest, "das ist ja ganz weich". Eine Oma fragte ihren Enkel "Habt Ihr gehört, wie der Bär geschnarcht hatte?" "Ja, wie Papa", kam es zurück.

Beim Nachhause gehen hatten viele noch die Melodie im Kopf, die Schneeweißchen und Rosenrot während des Stückes sangen, bald auch gemeinsam mit den Besuchern, und einige Kinder sangen das Lied auch noch auf dem Weg: Liebe Sonne scheine hell / scheine dass wir finden schnell / wo Beeren und die Pilze stehn / können bald nach Hause gehn. Ein Nachmittag voller schöner Eindrücke ging so zu Ende.

Birgit Beyer eröffnet mit ihrem großen Gong
den Puppenspiel-Nachmittag
Der voll besetzte Gemeindesaal
Lasst uns an diesem Feuer aufwärmen
Schau doch nur, da steht ein Bär und
bittet darum, hereinkommen zu dürfen.
Die ersten Frühlingsblumen blühen – "Ich
muss nun zurück in den Wald".
"Schau nur, da ist ein verklemmtes Männchen!"
Da war es um den Zwerg geschehen...
Ihr müsst keine Angst vor mir haben. Ich bin's
doch, der den ganzen Winter bei Euch war.

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