Die Orgel wurde diesmal von der Lichtorgel begleitet, und dies im wahrsten Sinn des Wortes: die Orgelempore und die Orgel selbst waren mit LED-Lichtern versehen. Jacob Miseler steuerte die Lichter nach Takt und Stimmung der Musik, die Carsten Miseler an Orgel und E-Piano spielte. In der Helligkeit schien der Organist vor dem Spielpult der Orgel zuweilen wie in einer Wolke aus Licht zu schweben.
Carsten Miseler – Orgel
Jacob Miseler – Lichteffekte
Norman Staude – Ton und Medien
Diesmal war der beste Platz zum Erleben des Konzertes der Bereich vor dem Altar. Oben im Chor waren Hocker aufgestellt, unten vor den Altarstufen noch einige Bänke. Wer darauf Platz nahm, hatte den besten Blick zur Orgel, die Konzertbesucher auf den Kirchenbänken mussten verkehrt herum darauf sitzen. Denn die Orgel spielte diesmal eben nicht nur akustisch, sondern auch optisch die Hauptrolle.
Vor dem Beginn des Konzertes sprach Carsten Miseler von der Empore herab über die Bedeutung der Musik: "Manchmal ist es gut, sich an etwas festhalten zu können", sagte er, "und das kann auch die Musik sein. Für mich war es eine gute Erfahrung, dass ich auf das Improvisieren in der Musik vertrauen kann. Unsere Musik geht in alle Richtungen wie auch das Licht. In der Musik kann ich ganz offen sein, wie auch unsere Kirche offen für uns ist."
Das Konzert war dann auch ein frei improvisierte, warme und leise Töne füllten Anfangs die Kirche und anders als sonst flutete auch ein farbige Lichtschein von der Orgelempore herunter. Mal in warmem Rot, mal in kühlem Blau und Grün. Bühnennebel unterstützte den Eindruck noch, dass da Licht und Musik eine Einheit eingingen. Carsten Miseler an der Orgel ließ sich in der Musik ganz von seinem Gefühl leiten, fügte Melodien zusammen, von denen nur wenige bekannten Musiktiteln zuzuordnen waren (einmal war Grönemeyers "Mensch" herauszuhören), aber allgemein eher zur unterhaltsamen Musik gehörten. Carsten Miseler sagte nach dem Konzert: "Ich hätte auch über Bach improvisieren können, aber das wollte ich diesmal bewusst nicht". Als Zugabe gab es dann aber etwas klassisches: "Der Mond ist aufgegangen".
Das Konzert ging auf Carsten Miselers Sohn Jacob zurück, der beruflich mit Mediengestaltung und Lichtinszenierungen für Veranstaltungen und Bühnenaufführungen zu tun hat. Carsten Miseler sagte dazu "er wollte schon immer so etwas mit mir zusammen aufführen". Nun hat es geklappt, und von einigen Zuschauern war zu hören, dass sie sich eine Wiederholung wünschen. Allerdings ist das etwas technisch durchaus aufwendiges: Etwa 30 fernsteuerbare Leuchten waren installiert, davon allein 12 in der Orgel. "Ich wollte vor allem die Orgel inszenieren", sagte Jacob Miseler, "und die Steuerung des Lichtes ist auch nichts vorher programmiertes, sonder für mich ebenso Improvisation wie für den Organisten". Apropos Organist – Carsten Miseler: stören Dich die Lichteffekt nicht beim Spiele? "Nein, als ich zu Spielen begann war ich nur noch auf die Musik konzentriert. Ich musste nur ab und zu drauf achten, dass ich die zuvor geplante Zeit nicht überziehe".
Nach dem Konzert wurde in der Kirche schnell umgebaut, denn das Konzert stand am Abschluss der Familienwoche von St. Jakobi. Und an diesem Abend durften Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde in der wieder dunklen Kirche übernachten.
Und nun folgen noch eine ganze Reihe Fotos – eigentlich zu viele, aber um die Farbeffekte deutlich werden zu lassen wurden doch so viele ausgewählt. Am PC können sie nach Anklicken mit den Pfeiltasten wie ein Daumenkino betrachtet werden. (Am Mobiltelefon funktioniert das anscheinend nicht.)
Für das Publikum unsichtbar, die Ausführenden des Programms (von links): Norman Staude, Jacob Miseler und Carsten Miseler |
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