Trompeten: Matthias Kranz, Andreas Köhn, Carsten Miseler, Steffen Klimmt, Andreas Oltersdorf, Ute Köhn, Debora Zschucke, Steffen Bischoff
Posaunen: Johanna Neumann, Matthias Köhn, Andreas Neumann, Florian Zeller, Matthias Neumann
Tuba: Clemens Miseler
Schlagwerk: Alexander Neumann, Simon Köhn
Orgel: Carsten Miseler
Blick auf die Orgel von St. Jakobi |
Von der Empore herab waren die Bläser mit einem kräftigen Choralsatz zu hören. Unterstützt von der Orgel, deren hohe Töne hell über den Blechbläsern schwebten und deren dicke Holz- und Blechpfeifen einen mächtigen Bass-Bordunton bildeten, und begleitet von kräftigen Paukentönen erklang eine festlich jubelnde Musik. Klänge wie zum Einzug eines hohen Herrschers komponiert. Und in der Tat passt dieses Bild auch zum Festtag, an dem der Überlieferung nach gleich drei Könige in Bethlehem erschienen.
Nach dem Werk des Offenburger Komponisten Traugott Fünfgeld (geb. 1971), einem Satz aus seiner Symphonischen Suite für Bläser, Orgel und Pauken, gab es musikalische Erinnerungen an die vergangenen Weihnachtstage. Weihnachtslieder, teils zum mitsingen, teils auch in ungewohnten und interessant modernen Bearbeitungen (wie zum Beispiel Vom Himmel hoch in der Version von Max Reger) standen neben Bachs Chorälen. Engel auf den Feldern singen klang wie eine Pastorale, bei der die Engel von Glockenklängen unterstützt wurden. Und bei Ich steh an Deiner Krippen hier waren mir im Geiste die Worte so präsent, als würde tatsächlich auch noch ein Chor dazu singen. Herrlich!
Das musikalische Finale kam dann wieder von Fünfgeld, der vierte Satz seiner Symphonischen Suite. Diesmal eine sehr fröhliche Musik, mit Anklängen an Swing, Jazz, karibische Klänge und Western-Melodien – auch so kann neue Musik klingen. Im Konzert standen die Musiker im Rücken des Publikums neben der Orgel. Deshalb kamen sie später herab in den Altarraum, um dort direkt vor dem Publikum stehend noch zwei Zugaben zu spielen. Ein großartiges Konzert!
Andreas Janßen aus Dessau, Landesposaunenobmann der Landeskirche Anhalt, sprach in seiner Andacht über „Suchet Frieden und jaget ihm nach“, die Jahreslosung der evangelischen Kirche. "Frieden – welch ein schöner Wunsch – und welch manchmal so unerreichbarer Zustand", sagte er und warf den Blick vom großen Weltgeschehen auf das eigene Umfeld: "wie leicht ist es dagegen, einen Streit mit seinem Nachbarn vom Zaune zu brechen". Und auch einen anderen, interessanten Aspekt betrachtete Janßen: „Die Losung klingt ein wenig nach sportlicher Herausforderung“, sagte er, nach Anstrengung, nach etwas, wofür man etwas tun muss. Letztlich steht für ihn immer die einfache Frage „Warum ist es denn so schwer, Frieden zu finden?“. Verbunden mit dem Aufruf zu mehr gegenseitiger Toleranz schlug er vor, vielleicht gleich mit dem Frieden mit dem eigenen Nachbarn anzufangen.
Für Schönebecks Kantor Carsten Miseler ist die Musik solch ein Mittel zur Verständigung. Und auch ein Teil der Verkündigungsarbeit, wie er erklärte. Das Bläserkonzert sieht er zugleich als Auftakt für die Landesposaunentage, die er in diesem Jahr nach Schönebeck geholt hat. „Vom 24. bis 26. Mai wird es hier viele Bläserkonzerte geben,“, kündigte er an, „auch an der Elbe auf dem Salzblumenplatz“. Dann auch wieder mit den Anhalter Bläsern aus Dessau, mit denen Miseler als gebürtiger Dessauer seit Urzeiten verbunden ist. "Alle 14 Tage proben wir", sagte er. Wir dürfen also schon auf den Mai gespannt sein.
Zurück zum Anfang des Artikels: auch wenn für viele das Weihnachtsfest spätestens mit dem Besuch der Heiligen Drei Könige endet, die einst Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten: Genau genommen dauert die Weihnachtszeit sogar noch bis 40 Tage nach dem ersten Weihnachtstag, bis zum 2. Februar. Für Schönebecker: das ist so lange, bis im Nachbarort Glinde Lichtmess gefeiert wird.
Der Bläserkreis der Ev. Landeskirche Anhalt vor der Orgel der Schönebecker St.-Jakobi-Kirche |
Pfarrer Johannes Beyer, St. Jakobi |
Pfarrer Andreas Janßen, Landesposaunenobmann der Ev. Landeskirche Anhalt |
Hunderte Konzertbesucher in der Jakobikirche sangen die Weihnachtslieder mit |
Die Zugaben gab es im Blickfeld des Publikums |
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