Samstag, 15. Dezember 2018

Gunther Emmerlich

Am Vorabend des dritten Advent trat der Sänger Gunther Emmerlich gemeinsam mit der Schönebecker Kantorei bei einem Adventskonzert in St. Jakobi Schönebeck auf.
Gunther Emmerlich – Bass, Moderation
Jeanne Pascale Schulz – Sopran
Johann Plietzsch – Trompete
Sabina Herzog – Violoncello, Gesang
Matthias Suschke – Orgel, Klavier
Klavier – Susann Beyer
Kantorei und Kinderchor, Leitung Carsten Miseler

Der aus dem Fernsehen bekannte Sänger und Moderator Gunter Emmerlich führte viele Besucher in das Adventskonzert. Die Jakobikirche in Schönebecks Altstadt war beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt. Emmerlich kam aber nicht nur allein, sondern hatte sich einige Begleitmusiker mitgebracht – und vor allem auch die Schönebecker Kantorei und den Kinderchor mit einbezogen. Für die Schönebecker Sängerinnen und Sänger war dieses Konzert ein Höhepunkt des Konzertjahres, für den sie schon ab September geprobt hatten.

Im Konzert erklangen viele der bekannten Weihnachtslieder, wie Händels "Tochter Zion", "Maria durch ein Dorwald ging" oder Paul Gerhardts "Wie soll ich dich empfangen", aber auch Spirituals und etwas unbekanntere weihnachtliche Weisen. Gunther Emmerlich sang mit seiner kräftigen Bassstimme Solopartien und führte auch durch das Programm. Seine kleinen Geschichten zwischendurch lockerten das Programm auf. Auf die Frage  nach der Zusammenstellung des Programms erklärte er mir später: "ich achte eigentlich das ganze Jahr über darauf, ob mir Texte oder Lieder auffallen, die in solch ein Programm passen". Dabei fand er unter anderem auch Texte zum Beispiel von Joachim Ringelnatz oder Heinz Erhardt. Von Autoren also, die man auf den ersten Blick gar nicht mit dem Weihnachtsfest in Zusammenhang gebracht hätte. Ein Gedicht von Erhardt brachte Gunther Emmerlich ganz persönlich mit seinem Leben in Zusammenhang, als er daran erinnerte, "Heinz Erhardt schrieb das Gedicht im Kriegsjahr 1944, es ist also genauso alt wie ich – und immer noch aktuell". Das Gedicht, in dessen Beginn man bereits den späteren Komiker Erhardt erkennt, endet mit dem Wunsch nach Frieden:
Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!

Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so und mal so ...
Vielleicht gibt's doch richtigen Frieden auf Erden?
Vielleicht gerade jetzt? - - Aber wo?
Am Ende des Konzertes gab es noch einige Zugaben, bei denen auch die Kantorei und der Kinderchor nochmal ihr Können zeigen durften. Mit "Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will" wurden die Zuhörer in den Dezemberabend entlassen. Von Gunther Emmerlich gab es dazu noch den Hinweis auf seine Bücher, die es am Ausgang zu kaufen gab, und darauf dass, wer immer noch nicht genug hat, ihn um 20:15 Uhr im MDR sehen kann. Die Konzertbesucher in Schönebeck hatten dem Fernsehpublikum aber eines voraus: sie waren live dabei.

Kirchenmusiker und Chorleiter Carsten Miseler war mit dem Konzert sehr zufrieden. Die eigentliche Arbeit hatten seine beiden Chöre bis dahin ja bereits getan: die lag in den vielen Probenstunden vorher. Am Konzerttag selbst blieb nur Zeit für eine gemeinsame Probe mit Gunther Emmerlich und seinen Musikern, bevor die Zuhörer in die Kirche strömten.Und das Publikum, das spendete am Schluss begeisterten Beifall, für Gunther Emmerlich, die Solisten und Musiker ebenso wie für die etwa 50 Sänger der Kantorei und die 15 Kinder des Kinderchores, die für eine ausdrucksvolle Chormusik sorgten.

Über die Arbeit mit seinen Chören sagte Carsten Miseler: "Meine Hoffnung ist es immer, dass sich über die Musik gerade in der Adventszeit etwas von der christlichen Botschaft auf die Menschen überträgt, sie im Herzen erreicht und darüber hinaus die Festlichkeit dieser Tage verstärkt wird."

Nach dem Konzert blieb noch Zeit für ein Gespräch mit Gunther Emmerlich. "Aber vielleicht besorgen Sie mir erst mal eine Tasse Kaffee, und dann setzen wir uns ins Warme", sagte er, "das ist besser für die Stimme, als wenn wir uns in der kalten Kirche unterhalten". Im Gemeindesaal, in dem auch die Chormitglieder den Konzertabend nachklingen ließen, erwies sich der Sänger als ein sehr warmherziger Mensch, der seinen Gesprächspartner aufmerksam ansieht, als er über seine Arbeit spricht. "Es geht dabei ja nicht um mich", sagte er, "es ist wichtig, dass das Publikum Freude daran hat". Und fügte in einer sehr herzlichen Art hinzu "und diese Rückkoplung bekam ich auch hier aus dem Publikum". Die Adventskonzerte sind dem Sänger eine Herzensangelegenheit, weil gerade die Zeit des Advent dazu einlädt, gemeinsam Musik zu machen. "Und es gibt keinen Grund, da nachzulassen", sagte er. Zugleich sprüht er vor Begeisterung, wenn er über weitere Projekte berichtet. So über ein Gutenberg-Musical, in dem er die Hauptrolle spielen wird.


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