Die Liebe und Leidenschaft der Ascherslebener Malerin Christina Hampel für alte Häuser kann man in ihren Bildern erkennen. Auch das Mitleiden mit dem Verfall alter Fachwerkhäuser. Wenn unter Bildern halb verfallener Häuser Bildtitel wie „Durchhalten! oder “Zu spät“ stehen, dann steckt darin auch die Aufforderung zum Erhalt stadthistorischer Bausubstanz. In ihren Eröffnungsworten sprach Christina Hampel davon, wie sie von der Autobahn kommend erst durch das schöne Salzelmen fuhr, dann aber auch an alten, verfallenden Häusern vorbeikam. „Als Einheimischer mag man so etwas übersehen“, sagte sie, „aber als Fremde fragt man sich, wann hat man wohl dieses alte Haus mit Brettern vernagelt, oder was gab es früher in diesem Laden zu kaufen?“. Sie forderte die Besucher auf, mit offenen Augen nicht nur durch die Ausstellung, sondern auch durch ihre Stadt zu gehen: „Vielleicht kommen Sie zum Ende der Ausstellung wieder und sagen mir, welches Haus Sie ganz besonders mögen“. Betrachtet man die farbenfroh strahlenden Stadtlandschaften von Christina Hampel, dann wünscht man sich mehr davon auch in der realen Stadt.
Begleitet wurde die Vernissage von Gerhard Hampel, dem Ehemann der Künstlerin, mit Liedern zur Gitarre. Darin warf er einen Blick zurück auf die Wendezeit vor 25 Jahren, als es endlich möglich wurde, etwas im Land zu verändern. Seine Erinnerung an den Spruch vom „Ruinen schaffen ohne Waffen“ passte zu den Bildern. Die Frage, ob denn die beiden auch in einem alten Fachwerkhaus wohnen würden, verneinte Gerhard Hampel: „In alten Häusern müssen junge Leute wohnen“. Eine Lebensweisheit, die man gern umgesetzt sehen möchte.
Die Ausstellung ist bis Februar 2015 im Gemeindezentrum St. Jakobi Schönebeck zu sehen.
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