Leonid Norinsky – Akkordeon, Gesang
Ina Norinska – Gesang, Percussion
Dagmar Fichtner – Violine
Das jüdische Wort Shoshana könnte man zum einen mit "die Lilie" übersetzen (was dann gleich zum heutigen Valentinstag passen würde), zum anderen ist es der Ursprung des Namens Susanna – so rücken die jüdische und die deutsche Kultur schon in so einfachen Begriffen dicht zusammen. Shoshana hatte ihr Programm mit jüdischer Musik unterschiedlichster Art und aus unterschiedlichen Zeiten gefüllt. Es reichte von traditionellen Instrumentals, die in den Familien als Melodie überliefert werden und für die es deshalb nicht einmal Noten braucht bis zu bekannten Liedern wie dem "Bei mir bist du schön". Und auch vom Temperament bot das Programm reichlich Abwechslung, von leisen, melancholischen und gefühlvollen Melodien bis zu schwungvollen und gut tanzbaren Titeln. Bei einigen Zuhörern zuckten schon die Füße und hätten die Stühle nicht so dicht gestanden, hätte da der halbe Saal wohl das Tanzbein geschwungen.
Ina Norinska führte die Konzertbesucher durch das Programm. Dabei fügte sie ab und an auch jüdische Witze ein, die sich mit Selbstironie und in Dialogsituationen mit (meist erdachten) Begebenheiten aus dem Leben des jüdischen Volkes beschäftigen oder aber mit Klischees spielen. Beim Schönebecker Publikum kam das gut an, ebenso wie auch die zum Mitsingen geeigneten Lieder. Das klappte selbst dann, wenn man sich bei einem Lied mit hebräischem Text mit einfachen Silben behelfen mußte. "Jetzt können Sie Ihren Freunden erzählen, daß Sie das erste mal jüdisch gesungen haben", sagte Ina Norinska dazu. Auch die in Akkordeon-Begleitung gesungen Lieder begeisterten das Publikum durch die Lebendigkeit der Darstellung.
Nach der Pause kehrte sofort Ruhe ein, als Dagmar Fichtner mit einem leisen Violin-Solo begann und das Publikum konzentriert lauschte. Danach ging es wieder beschwingt weiter, denn viele der gespielten Lieder waren sogenannten "Frejlachs". Auch dazu lieferte Ina Norinska gleich die Übersetzung : frejlach bedeutet fröhlich. Und das entsprach dann wohl auch dem Eindruck, den die Besucher mit nach Hause nahmen. Überhaupt war hinterher von vielen zu hören, daß es ein großartiges Konzert war.
Übrigens war das Konzert auch das wohl bisher am besten besuchte der Konzertreihe des KuK 26. Der Saal des Gemeindezentrums war bis zum Rand gefüllt und noch bis kurz vor Beginn mußten immer weitere Stühle herangeholt werden.
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