Ein Konzert mit Liedern der 20er und 30er Jahre.
Zu den Klängen von "Sing, Nachtigall, sing" kamen die Brüder Wollner auf der Bühne. |
Der Kulturverein KuK 26 hatte zum Valentinstags-Konzert in diesem Jahr T & T Wollner eingeladen. Die beiden Künstler sind keine unbekannten in der hiesigen Kulturszene, und so war der Gemeindesaal von St. Jakobi bis auf den letzten Platz besetzt, waren sogar alle Reservestühle aufgebraucht. T & T Wollner kamen diesmal als „die Brüder Wollner“ auf die Bühne: zwei Herren mit dünnem Oberlippenbart, gekleidet im Stil der 1920er Jahre, mit weißem Schal und einer weißen Chrysantheme am Revers. Aus dieser Zeit stammten auch die Schlager, Lieder von den Commedian Harmonists und anderen Gesangsstars der Zeit. Lieder, die mal sentimental, mal lustig daherkamen, gesungen überwiegend von Tabea Wollner, am Klavier begleitet von Tobias Wollner. Auch die Beteiligung des Publikums klappte erstaunlich gut, etwa beim Lied „Haben Sie schon mal im dunkeln geküßt?“
Nach der Pause dann eine völlig andere Konstellation: Tabea Wollner steht als Diva der 30er Jahre auf der Bühne, mit großem Hut und eine Zigarette an langer Spitze zwischen den Fingern haltend. Diesmal mit Liedern von Marlene Dietrich und Zara Leander. Ihre deutliche vorgetragene Melancholie angesichts der fortschreitenden Zeit verleitet das Publikum zu Heiterkeit. Dabei kam das Programm keinesfalls als Parodie daher, denn Tabea Wollner beherrscht den Gesangsstil der damaligen Zeit perfekt und erweckte die alten Schlager mit ihrem mit schauspielerischem Können zu neuem Leben. Eher war es eine liebevolle Erinnerung an eine Zeit, die selbst die ältesten Gäste nicht mehr selbst erlebt haben. Dabei gab es durchaus auch Texte mit Augenzwinkern, etwa wenn sie an ihrer Zigarette zieht und von süßem schwerem Rauch singt: „noch etwas davon nasch’ ich“. Oder wenn die Diva davon singt, dass sie ein Vamp ist, der die Männer aussaugt und noch ganz andere Dinge mit ihnen anstellt.
Ihr 20er-Jahre-Programm „Eine schöne weiße Chrysantheme“ haben die Wollners schon seit 1997 im Repertoire. Allerdings nicht immer in gleicher Zusammenstellung, wie Tobias Wollner sagte. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder einige Texte ausgetauscht, sagte er und fügte hinzu „wir hatten das Programm eine Weile nicht gespielt, da machte es auch uns Spaß, die alten Lieder wieder hervorzuholen“.
HabenSie schon mal im Dunkeln geküßt? (Wenn ich diese Hand hebe, dann sagen Sie laut und deutlich "Ja") |
Tabea und Tobias Wollner |
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