Sonntag, 20. März 2022

Bube Dame König: Volkslieder von der Saale bis zur Irischen See

Deutsche Volkslieder, uralte und neuere, und Adaptionen irischer und schottischer Lieder standen auf dem Programm von Bube Dame König. Die Deutsch-Folk-Band aus Halle brachte sie mal kräftig instrumentiert, mal zart gesungen auf die Bühne. Das Konzert heute war auch ein Preview, eine Vorab-Vorstellung der brandneuen CD "Von der Quelle bis zur See", die im April auf den Markt kommt. Eine ganze Reihe der gespielten Lieder stammte von dieser CD. 

Juliane Weinelt – Gesang, Querflöte
Jan Oelmann – Gitarre, Gesang,
Till Uhlmann – Drehleier, Violine

Es ist ein Schnee gefallen, aus dem 15. Jahrhundert stammend, "ein Lied über die Liebe", wie Juliane Weinelt sagte, war der Auftakt zu einem Programm, das die Zuhörer auf eine Reise mitnahm, eine Reise durch die Zeit (vom 10. Jahrhundert bis heute) und entlang der Saale von der Quelle, an der Stadt Halle vorbei bis hin zum Meer (nebenbei: auch hier in Schönebeck vorbei, denn die Saale mündet ja ein Stück oberhalb in die Elbe). 

Zumindest konnte man gedanklich einen solchen Zusammenhang herstellen, hatten doch viele Lieder neben der Liebe (zum Beispiel Wenn alle Brünnlein fließen) vor allem mit dem Unterwegssein zu tun:  das Wandern ist des Müllers Lust beschreibt das Wandern der Müllergesellen, am Fluss entlang. "Meine Eltern haben mich früher immer zum Wandern angetrieben, damals fand ich es etwas langweilig und erst später merkte ich, wie cool es ist", sagte die Sängerin über das Lied. "Und heute mache ich es ebenso mit meinen Kindern und hoffe, dass sie es irgendwann auch cool finden". Und ein Lied über Halle? Von dort kam Stille Nacht im August – ein Lied, das die Band über "Zither-Reinhold" schrieb, ein Hallenser Original, der stets auf seiner Zither zu hören war, meist mit Weihnachtsliedern, auch im Sommer. 

Am Meer angekommen ging es musikalisch nach Tuvalu. Warum auf diese Südseeinsel? "In der Corona-Zeit hatten wir uns überlegt, wo wir hinfahren würden, 'wenn das alles vorbei ist', und haben einfach mal aufs Geratewohl mit dem Finger auf den Globus getippt". Ein Lied vom einfach losfahren, mit Zitaten aus gängigen Seemannsliedern wie "Wir lagen vor Madagaskar". 

Zum mitsingen für das Publikum gab es Kein schöner Land ("eines der schönsten deutschen Volkslieder", wie Juliane Weinelt anmerkte). Und zwischendurch gab es immer wieder auch irische und schottische Melodien, denen die Band neue deutsche Texte gab. Keine Übersetzung der originalen Texte, sondern oft etwa inhaltlich völlig neues.

Auch die Zugabe war eines dieser neu gedichteten irischen Lieder, Der Regen rinnt (auch von der neuen CD). Und ein Schlaflied: Wer hat die schönsten Schäfchen. Ein sanfter Ausklang eines schönen Abends, der auch zeigte, wie lebendig das deutsche Volkslied ist.


2 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank für die Organisation. Das Konzert hat uns sehr große Freude bereitet! Jan + Bube Dame König

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  2. Es war ein ganz besonderes Konzert, danke dafür.

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